Hitze und Kälte im Creative Healing

Mable Gunderson, Schülerin von Creative Healing Begründer Joseph B. Stephenson (1874-1956), formulierte 4 Prinzipien. Diese liegen jedem Behandlungsmodul im Creative Healing zugrunde.
Spätestens seit dem Bio-Unterricht in Klasse 5 wissen wir um die „Merkmale des Lebendigen“: Stoffwechsel, Bewegung, Reizbarkeit, Wachstum/Entwicklung & Fortpflanzung.
Betrachten wir unseren Stoffwechsel, so gehört die Körpertemperatur und Körperwärme mit zum Offensichtlichsten und damit auch Auffälligsten, was unsere Hände zu spüren in der Lage sind.
Die Wahrnehmung der subtilen Temperaturunterschiede der Gewebe und die Behandlung mittels des 1. Prinzips ist eine der Säulen von Creative Healing.

Als Joseph B. Stephenson seine Methode in die Welt brachte, gab es zwar die ersten Quecksilbergeräte zum Messen von Körpertemperatur – aber wie der Name „Fiebertermometer“  schon sagt: sie waren erfunden worden, um Fieber zu messen und einen aktuellen Krankheitswert zu ermitteln.

Stephenson sah die Temperatur jedoch in einem größeren Zusammenhang als den des Fiebers: Wo die Life Force – als die uns innewohnende Lebenskraft – nicht frei fließen kann und sich anstaut, entsteht Hitze: als quasi ein „Zuviel“ an (Körper-)Energie. Diese fehlt dann an anderer Stelle. Dieses Areal wird somit von unseren Händen als kühler / kälter wahrgenommen.

Hitze(-krankheiten)

Bei Fieber (zum Beispiel bei einer Lungenentzündung) sind wir sofort alarmiert, Verbrennungen als Hitze von außen schaden unserem Körper; aber auch schon Hitzewallungen schränken gerade in hormonellen Umbruchzeiten (Menarche, Wochenbett, Klimakterium) die Lebensqualität von Frauen sehr ein.

Bei den Hitzezonen, die wir während des Arbeitens wahrnehmen, können wir das 1. Prinzip unterschiedlich anwenden.

1. Möglichkeit:
Wir arbeiten mit viel Öl und schnellen Streichungen im Cupping auf der Haut, um das Areal zu kühlen.

2. Möglichkeit:
Wir arbeiten „off-body“ – und nutzen ein berührungsfreies Cupping etwa 5cm im Abstand von der Haut.

Bei beiden Optionen bewegen wir die Life Force der Patientin von A nach B und bringen so das „Zuviel an Energie“ damit in Bewegung. Dies geschieht zu gunsten der Stellen im Körper, die kühl sind und gleichzeitig wird die gestaute Energie abgeleitet.

Joseph B. Stephensons Empfehlung an seiner Creative Healing Practitioner war es übrigens im Falle von fiebrigen Klienten selbst gesund und stabil zu sein.

Erstarrung und Kälte

Wo wir bei zu großer Hitze und Fieber in therapeutischer Habachtstellung sind, scheint uns Kälte – sofern es nicht an das Thema der Erfrierungen geht – weitaus weniger zu interessieren.

„Mains froides, coeur chaud.“
Französische Redewendung

Diese Wahrnehmung ist altbekannt und wird augenscheinlich hingenommen.

Nehmen wir bei TFM und Creative Healing jedoch die Temperaturunterschiede der Gewebe wahr, kristallisieren sich hierbei chronische „Kältekrankheiten“ aus unserer Patient(Inn)en-Kartei.
Wir „lesen“ aus der Dokumentation Krankheitsbilder wie Nebennierenschwäche, Burnout, Depression, allgemeine Erschöpfung, Infertilität, Krebsvorstufen und onkologische Erkrankungen, Libidoschwäche, Schlafstörungen, Verstopfung.

Hierbei kristallisiert sich ein gemeinsamer Nenner heraus: Kälte = Energiemangel.
Die Kälte findet sich von der Anamnese und Untersuchung her entweder auf der körperlicher Ebene und übersetzt sich beim Arbeiten mit Creative Healing als eiskaltes Gewebe über dem entsprechenden Körpersegment. Oder der Patient spricht über fehlenden zwischennmenschlichen Kontakt, mangelnden emotionalen Antrieb, Verlustängste, Trauer, Brustenge, etc.

Die TEM (Traditionell Europäische Medizin) beschreibt den Zustand der Kälte (und den Mangel an Feuer) als fehlende Dynamik, Regulationsstarre des Körpersystems und als mangelnde Lebenskraft. Wobei wir wieder bei dem Thema Life Force (= die uns innewohnende Lebenskraft) wären.

Wie begegnen wir dieser Fragestellung?

Wir schaffen mittels des 1. Prinzips einen Ausgleich – Nicht etwa, indem wir unseren bedürftigen Gegenüber in eine Hyperthermie versetzen, eine Wärmelampe auf die kalten Areale projizieren oder gewärmtes Öl auftragen. Wir geben nichts hinzu – wir nehmen aber auch nichts weg, sondern wir arbeiten mit dem, was unser Gegenüber zu bieten hat: wir mobilisieren die Life Force.

Creative Healing verzichtet auf künstliche Wärme und schafft mittels Anwendung der 4 Prinzipien, der Grundbehandlungen und der auf diese aufbauenden Behandlungsmodule Schritt für Schritt eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Körper.

Schritt für Schritt bedeutet hierbei: im Schritttempo des Patienten und indem die Behandelnde die vegetativen Zeichen des Körpers achtsam wahrnimmt.
Mit dem Bewegen der Life Force (über sanfte Lymphstreichungen) auf körperlicher Ebene bringen wir auch immer auf der emotionalen Ebene Prozesse (zurück) in den Fluss, d.h.: Problemstellungen dürfen sich lösen.

Was beobachten wir über den Verlauf unserer Falldokumentationen?

Die Körperareale gleichen sich von der Temperatur her an. Aus eiskalt wird kühl, aus kühl wird „unauffällig“ – analog dazu verhält es sich mit den Hitzearealen, auch diese Gewebe gleichen sich von der Temperatur her aus hin zu einer angenehmen, unauffälligen Hauttemperatur – und mit diesem Gewebswandel stellen sich – aus einem Zustand der Starre – ein: Patienten beschreiben diese Wandlung als Wohlbefinden, Bewegung, Beweglichkeit & Dynamik und in Lebensfreude und Leichtigkeit.

Foto: Alex

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